Ohne Rennrad am Wochenende weitere Teile von Peking zu erkundigen ist aufgrund der weiten Strecken nicht empfehlenswert. Also beschloss ich einen Ausflug in die nächstgelegene Großstadt Tianjin mit ca. 10 mio Einwohner. Eine Kollegin wollte mich auch gleich begleiten und eine weitere hatte schon länger vor die Stadt mal zu besuchen.
Als Lösung baten sich Aushänge an, die leerstehende Wohnungen auch für eine Nacht vermieten. Nach vielen Telefonaten, fanden wird dann auch ein Zimmer, das noch frei war und vor allem groß genug. Die Wohnung befand sich wiederum außerhalb in einem Wohnareal mit 8 stöckigen Plattenbauten. Das Zimmer im 8. Stock (leider ohne Treppenlicht), war sehr spartanisch, nicht wirklich sauber, aber für die Nacht ausreichend.
Ansonsten hat die Stadt noch 2 nette, aber rein kommerzialische Altstadtviertel
zu bieten, 2 Olympiastadien (Wrestling & Fussball -->DamenWM 07), überdimensionale verzweigte Einkaufsmeilen, etc. An dem Haihe Fluss kann man dort sehr gut flanieren und sowohl den chinesischen Bauboom, als auch zahlreiche westliche Architektur aus Kolonialzeiten betrachten. In Tianjin gibt es 2 sehr große Kolonialbauviertel, wovon jedoch nur das Italienische (noch) natürlich belassen, da fast leerstehend, ist. Dieses ist aber sehr sehenswert, ich kam mir dort wie in einer anderen Welt vor. Das britische Viertel wird leider als Residenz von Neureichen Chinesen und Firmen genutzt. Das spiegelt sich in kitschigen An- und Neubauten, großen und bunten Werbebannern und zahlreichen Clubs wieder. Der Spaziergang dort wurde so eher zur Qual angesichts der Geschmacklosigkeit.
Auffällig war jedoch, dass fast alle Attraktionen der Stadt nur gering besucht waren, bis auf die zentrale Shoppingmeile, dort scheinte sich der Rest aufzuhalten. Einige kleine Museen zeigen das Leben und die Archtitektur aus alter Zeit und etwas außerhalb besichtigten wir eine große, ehemalige Residenz der wohlhabenden Shi Familie. Die 1,5 h Busfahrt dorthin war sehr anstrengend, der Bus aus annodazumal und wir konnten keine Sitzplätze mehr ergattern. Der Bus war teilweise so voll, dass die Kassiererin sich innen festhielt, ihr Oberkörper aber aus der offenen Tür herausragte. Passiert ist gottseidank nichts, aber es sah sehr gefährlich aus.
Da die Stadt kein gutes Verkehrsnetz hat und einfach zu groß ist, sind die Busfahrten anstrengend und langwierig. Trotzdem hatte Tianjin für 2 Tage einiges zu bieten und war aufgrund der kurzen Distanz zu Peking ein guter Wochenendausflug.
Hier gibts die Bilder
Hier gibts die Bilder
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen